Karma-Astrologie betrachtet das individuelle Horoskop als Ausdruck unserer bisherigen Seelenreise. Dabei spielen die Erfahrungen, die wir in früheren Lebensabschnitten oder sogar in früheren Inkarnationen gemacht haben, eine wesentliche Rolle. Wie wir mit diesen Themen umgehen, beeinflusst die Art und Weise, wie wir unser aktuelles Leben wahrnehmen und gestalten.

Karma Astrologie: Wenn die Resonanz Vergangenheit die Zukunft prägt

Die karmische Perspektive erkennt versteckte Muster und Verhaltensweisen zu erkennen, die oft tief in uns verankert sind. Wer diese Mechanismen durchschaut, kann sie bewusst durchbrechen und neue Wege gehen. Das setzt allerdings voraus, dass man sich auch unangenehme Gefühle oder vermeintliche Schwächen eingesteht. Dieser Prozess ist kein Zeichen von Scheitern, sondern ein wesentlicher Teil unseres Wachstums.

Ein genauer Blick auf Mondknoten, Saturn, Chiron oder auch rückläufige Planeten liefert Anhaltspunkte für wiederkehrende Themen. Karma-Astrologie erschließt neue Perspektiven auf das eigene Sein. Wer die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart bewusst macht, kann Blockaden erkennen und den eigenen Handlungsspielraum erweitern.

Martin Schulman der Vater der Karma Astrologie

Saturn wird in der Astrologie oft als strenger Lehrer betrachtet, der uns langfristig prüft und uns lehrt, Verantwortung zu übernehmen. Im Rahmen der Karma-Astrologie rückt er die Frage nach noch unerledigten Aufgaben und ungelösten Themen ins Zentrum: Wir werden dazu aufgefordert, uns unseren Schattenseiten zu stellen und Grenzen zu setzen, um an persönlicher Reife zu gewinnen.

Ein wichtiger Wegbereiter der Karma-Astrologie war Martin Schulman. Er verknüpfte die traditionelle Astrologie mit der Idee, dass jede Seele Erfahrungen aus früheren Inkarnationen mitbringt, die sich im heutigen Horoskop widerspiegeln. Dabei legte Schulman besonderen Wert auf die Mondknoten und ihre Rolle als Schlüsselpunkte in der karmischen Deutung. Mit seiner klaren und zugleich tiefgründigen Art zu schreiben eröffnete er vielen Astrologie-Interessierten einen Blick in die Zusammenhänge zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So etablierte er eine Sichtweise, in der das Zusammenwirken kosmischer Kräfte und seelischer Wachstumsprozesse zu einem zentralen Bestandteil der Deutung wird und machte die Karma-Astrologie dadurch zu einer eigenständigen, weithin anerkannten Methode.

Mondknoten

In der tiefgründigen Betrachtung der Karma-Astrologie erhalten die Mondknoten eine zentrale Bedeutung. Der südliche Mondknoten spiegelt die vertrauten Pfade aus früheren Leben wider, jene Erfahrungsräume, die uns antreiben und vertraut erscheinen. Gerade weil uns diese Muster so geläufig sind, können sie zur trügerischen Komfortzone werden, die unsere Entwicklung hemmt. Hier finden wir oft eine bequeme Gewohnheit, die uns in ihren Bann zieht und uns vorgaukelt, dass wir dort sichere Festen erreicht haben. Doch genau in dieser Komfortzone entstehen die subtilen Fallen, die uns hindern, Wachstum zu erfahren und alte Muster zu durchbrechen.

Der nördliche Mondknoten hingegen lockt mit einer Einladung in die Weiten unbekannter Landschaften. Er führt uns zu den Entwicklungszielen, die das Potenzial in sich tragen, unsere Seele auf neue Höhen zu führen. Zugegeben, dieser Weg erfordert Mut und fordert von uns, das Bekannte hinter uns zu lassen. Doch gerade in diesem Unbekannten, in dieser Hingabe an das, was noch nicht geformt ist, liegt der wahre Schlüssel zu unserem inneren Frieden und der spirituellen Erfüllung. Die Reise zum nördlichen Mondknoten ist keine Reise des Entkommens aus alten Mustern; vielmehr ist sie ein Auffinden unseres tiefsten Bestimmens, der Essenz dessen, was wir wirklich sind.

Retro Planeten

Wenn von rückläufigen (retrograden) Planeten die Rede ist, meint man damit die scheinbare Rückwärtsbewegung eines Planeten am Himmel. Tatsächlich bewegt sich kein Himmelskörper rückwärts; es handelt sich um eine optische Täuschung, die entsteht, weil sich die Erde mit unterschiedlicher Geschwindigkeit um die Sonne bewegt als die jeweiligen Planeten. In der Astrologie hat diese rückläufige Phase jedoch eine besondere Bedeutung und wird als Phase der Innenschau oder Verzögerung gedeutet.

Merkur wird mehrmals im Jahr rückläufig und ruft häufig die größten Diskussionen hervor. In dieser Zeit können Kommunikation, Technik oder Verträge etwas holprig verlaufen, was gleichzeitig eine Einladung ist, sich zurückzubesinnen, sorgfältiger zu planen und Ungeklärtes zu überdenken.
Venus in der Rückläufigkeit lenkt das Augenmerk oft auf vergangene Beziehungen oder Werte Fragen. Dies kann eine Zeit des emotionalen Reflektierens sein, um Klarheit über Herzensangelegenheiten zu erlangen.
Mars rückläufig fordert uns auf, innezuhalten und unsere Ziele oder Strategien zu hinterfragen. Vielleicht ist es nötig, dem eigenen Tatendrang eine neue Richtung zu geben.

Die langsameren Planeten, etwa Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun und Pluto sind recht lange rückläufig und beeinflussen daher oft ganze Lebensbereiche oder gesellschaftliche Themen. Hier geht es um übergeordnete Entwicklungsprozesse, die uns auffordern, tiefere Lektionen zu lernen und alte Muster abzulegen.

Aus karmischer Sicht können rückläufige Planeten auf ungelöste Themen oder Lebenslektionen deuten, die besondere Beachtung verlangen. Wer die Rückläufigkeit bewusst nutzt, kann wertvolle Einsichten gewinnen, da diese Phasen dem Rückzug und der Reflexion dienen. Es lohnt sich also, vermeintliche Verzögerungen nicht als reinen Stillstand zu werten, sondern als Gelegenheit, sich intensiver mit inneren Prozessen auseinanderzusetzen.